Merinowolle



Merinowolle

Merinowolle zählt zu den tierischen Naturfasern und ist die feinste Form der Schafwolle. Andere tierische Fasern werden z. B. aus Kaschmir-, Alpaka- oder Angorawolle gewonnen. Das tierische Fell des Schafes wird vom Menschen bereits seit Jahrtausenden zur Herstellung von warmhaltender Kleidung genutzt und hat seinen Zweck bis heute beibehalten.

Schon der Gedanke an einen warmen Wollpullover ist der Inbegriff der Gemütlichkeit. Da Merinowolle ideal zum Häkeln und Stricken geeignet ist, wird sie in vielen verschiedenen Farben und unterschiedlich starken Garnen zur Verarbeitung angeboten.

Aufgrund ihrer feinen Struktur wird Merinowolle stets in Fine oder Extrafine angeboten. Je nach Strick- oder Häkelprojekt kommen beispielsweise Garnstärken von 220m/50g oder 110m/25g für Baby- und Kinderbekleidung in Frage. Für einen warmen Damenpullover darf die Merinowolle auch eine Stärke von 40m/50g bis 80m/50g haben.

Die qualitative Schafwolle wird jedoch nicht nur zur Herstellung von kuscheliger Alltagskleidung wie Pullover, Schals und anderen Accessoires verwendet. Denn häufig ist Merinowolle auch die Basis für funktionale Sport- und Outdoorbekleidung sowie für Funktionsunterwäsche.

Herstellung & Gewinnung von Merinowolle

Bis die Wolle des Schafes als Garn in unser Sortiment gelangt, vergehen zahlreiche Schritte. Merinowolle wird vom Merinoschaf gewonnen, der weitverbreitetsten Rasse im deutschen Schafbestand.1 Es zählt aufgrund seiner feinen Wolle zu den sogenannten Wollschafen – im Unterschied zu den Milch- und Fleischschafen, die für ihre namensgebenden Zwecke gezüchtet und gehalten werden.

Über das Verfahren der Schur wird die Wolle mithilfe einer Schermaschine ein- bis zweimal im Jahr vom Körper des Schafes getrennt. Dies erfolgt in einem einzigen Schritt, sodass ein zusammenhängendes Vlies entsteht. Ein Merinoschaf liefert üblicherweise etwa 3 kg Wolle. Vereinzelt wurden aber auch schon bis zu 10 kg Wolle von einem Schaf gewonnen. Dieses Gewicht reduziert sich aber um fast die Hälfte, wenn u. a. Verschmutzungen wie Kletten, Dornen und kleine Holzstückchen sowie Wollfette im nächsten Schritt ausgewaschen werden.

Im Anschluss erfolgt das Kardieren – die Wollfasern werden aufgelockert und ausgekämmt. An dieser Stelle setzt auch der Vorgang der Färbung ein, wenn der natürliche Farbton nicht beibehalten werden soll. Um die Wolle nun in handelsübliche Form zu bringen, wird sie zu Kammgarn oder Streichgarn versponnen. Beim Spinnen selbst werden kurze Fasern solange verdreht bis ein gleichmäßiges Garn entsteht, der dann zu einem Knäuel aufgewickelt wird.

Eigenschaften

Die besondere Feinheit und Weichheit der Merinowolle ist auf ihren Feinheitswert von 27 bis 29 Mikron zurückzuführen. Beim Kontakt mit der Haut krümmen sich die elastischen Fasern, sodass es als angenehm weich empfunden wird und kein Juckreiz durch Kratzen entsteht. Das sorgt auch für den hohen Tragekomfort von Kleidung aus Merinowolle.

Merinowolle wird häufig als Funktionsfaser der Natur bezeichnet, weil sie gleichzeitig atmungsaktiv und feuchtigkeits- sowie thermoregulierend ist. Deshalb wird die Naturfaser auch gerne für funktionale Sportbekleidung verwendet. Ein weiterer Pluspunkt der Merinowolle ist ihr neutraler Geruch, weshalb sie gerne zur Herstellung von Unterwäsche und Babykleidung genutzt wird.

Darüber hinaus ist Wolle aufgrund ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes nur schwer entflammbar1 – perfekt also für Schutzanzüge der Feuerwehr, Arbeitsschutzkleidung und Teppichböden in öffentlichen Gebäuden und Büroräumen.

Wolleigenschaften im Überblick

  • besonders weich
  • hoher Tragekomfort
  • elastisch
  • dehnbar
  • atmungsaktiv
  • thermoregulierend
  • feuchtigkeitsregulierend
  • geruchsneutral
  • schwer entflammbar
  • pflegeleicht
  • nachhaltig

Pflege

Jede einzelne Faser der Wolle ist mit einer natürlichen Schuppenschicht umschlossen. Um diese nicht zu gefährden, sind einige Pflegehinweise zu beachten: Merinowolle muss nicht nach jedem Tragen sofort gewaschen werden. Häufig reicht das Auslüften. Im Unterschied zu anderen Wollfasern ist die Merinowolle sehr pflegeleicht.

Waschen

Kleidung und Accessoires aus Merinowolle werden normal in der Waschmaschine bei 30 ° bis 40 ° gewaschen. Wichtig ist, dass du keinen Weichspüler verwendest und einen niedrigen Schleudergang einstellst.

Trocknen

Merinowolle darf nicht in den Trockner. Es empfiehlt sich auch nicht, den neuen Pullover aus weicher Merinowolle auszuwringen. Hänge deine Kleidung aus der feinen Wolle einfach zum Trocknen auf die Wäscheleine – das Material ist formstabil und muss auch nicht gebügelt werden.

Steckbrief Merinowolle

  • Merinowolle ist eine besonders weiche Naturfaser mit hohem Tragekomfort.
  • Sie ist sehr hautfreundlich und lässt sich z. B. hervorragend zu Mützen für Kleinkinder und weiche Babykleidung verarbeiten.
  • Da sie atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend ist, eignet sie sich u. a. für funktionale Sportbekleidung.
  • Kleidung aus Merinowolle ist geruchsneutral, pflegeleicht und waschmaschinenfest.
  • Merinowolle eignet sich ideal für einfache und fortgeschrittene Häkel- und Strickprojekte.
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