Walkloden & Walkstoffe als Meterware



Walkloden – wärmend, langlebig und natürlich schön

Walkloden – auch bekannt als Walkstoff oder Wollwalk – ist ein echter Klassiker unter den Wollstoffen. Er besteht aus verdichteter Schurwolle, die durch Walken besonders dicht, warm und strapazierfähig wird. Durch seine leicht filzige Oberfläche ist Walkloden winddicht, temperaturausgleichend und wasserabweisend – ideal für Mäntel, Jacken, Capes oder Trachtenmode. Sein weicher Griff, die natürliche Optik und die unkomplizierte Verarbeitung machen Walkloden zu einem echten Lieblingsstoff für Herbst und Winter.

Top-Eigenschaften von Walkloden

Pflegeleicht & formstabil
Der natürliche Wollfettanteil macht den Stoff schmutzabweisend. Meist genügt einfaches Auslüften oder Ausbürsten, um ihn frisch zu halten.

Robust & langlebig
Das feste Gewebe ist strapazierfähig, formstabil und hält auch bei häufiger Nutzung lange seine Struktur.

Wärmend & temperaturausgleichend
Die dicht verfilzte Wolle speichert Körperwärme und gleicht Temperaturschwankungen aus – perfekt für Winterkleidung und Outdoor-Projekte.

Wind- & wasserabweisend
Durch das Walken schließen sich die Wollfasern, wodurch Walkloden Wind abhält und Feuchtigkeit einfach abperlt.

Atmungsaktiv & feuchtigkeitsregulierend
Walkloden nimmt Feuchtigkeit auf, ohne sich klamm anzufühlen, und gibt sie nach außen wieder ab – für ein angenehmes Trageklima.

Mögliche Alternativen zu Walkloden

Walkloden überzeugt durch seine dichte, warme und natürliche Struktur. Wenn du nach Materialien mit ähnlicher Haptik oder Funktion suchst, sind diese Stoffe gute Alternativen – je nach gewünschter Optik und Einsatzbereich:

Wollfilz – kompakt & standfest: Im Gegensatz zu Walkloden ist Wollfilz nicht gewebt, sondern aus reiner Wolle verfilzt. Er ist dicker, fester und weniger elastisch – ideal für Taschen, Hüte oder Dekoartikel.
Entdecke Filzstoffe

Bouclé – strukturiert & modisch: Bouclé wirkt durch seine unregelmäßige Oberfläche lebendiger und weicher als Walkloden. Er ist modischer im Look, aber weniger wetterfest – ideal für Jacken oder Mäntel im Alltag.
Entdecke Bouclé

Fleece – flauschig weich: Fleece wärmt ähnlich gut, besteht aber meist aus Polyester. Er ist leichter, elastischer und maschinenwaschbar – perfekt für Freizeitkleidung oder Kinderbekleidung.
Entdecke Fleece

Walkloden überzeugt durch seine dichte Struktur und natürliche Eleganz – ideal für Hüllen, Accessoires und winterliche Bekleidung.
Nice to know

Wusstest du, dass Walkloden durch das Walken – also das Kneten, Drücken und Bewegen von Wollgewebe in warmem Wasser – seine dichte und wetterfeste Struktur erhält?

Dabei verfilzen die Wollfasern von Natur aus, ganz ohne synthetische Zusätze. So entsteht ein Stoff, der wind- und wasserabweisend ist, dabei aber atmungsaktiv bleibt. Durch den natürlichen Lanolingehalt (Wollfett) weist Walkloden Schmutz ab und bleibt lange formschön – ein echtes Naturprodukt mit Tradition und modernen Eigenschaften.

Allg. Pflegehinweise
  • Waschen: Nicht waschen – einfach regelmäßig auslüften und bei Bedarf trocken ausbürsten.
  • Trocknen: Flach auf ein Handtuch legen und an der Luft trocknen lassen, nicht in den Trockner geben.
  • Bügeln: Nur bei niedriger Temperatur und mit Tuch von links – meist ist Bügeln gar nicht nötig.
Walkloden richtig verarbeiten – Schritt für Schritt
Zuschnitt

1. Stoff vorbereiten

Walkloden sollte nicht gewaschen werden – rolle ihn einfach aus und lass ihn kurz flach liegen, damit sich eventuelle Falten glätten. Wenn du mehrere Stofflagen zuschneiden möchtest, fixiere sie gut, da das Material etwas rutschfest ist.

2. Markieren & Fixieren

Markiere Schnittlinien am besten mit Schneiderkreide, die sich leicht ausbürsten lässt. Stecknadeln oder Stoffklammern sind beide geeignet – achte nur darauf, dass die Nadeln stabil genug sind, um das dichte Gewebe zu durchdringen.

3. Stoff schneiden

Benutze eine scharfe Stoffschere oder einen Rollschneider. Walkloden franst nicht aus, daher kannst du Kanten offen lassen oder mit einem dekorativen Stich veredeln. Für exakte Rundungen eignet sich eine kleine Schneiderschere besonders gut.

Nähtipps

Nadelwahl: Verwende eine stabile Universalnadel oder Jeansnadel in Stärke 90–100. Walkloden ist dicht und fest, daher sollte die Nadel kräftig genug sein, um sauber durch das Material zu stechen. UniversalnadelnJeansnadeln

Garnempfehlung: Ein reißfestes Polyestergarn sorgt für stabile, langlebige Nähte. Für sichtbare Nähte kann auch ein etwas dickeres Garn einen schönen, rustikalen Effekt erzielen. Polyester-Nähgarn

Stichwahl & Verarbeitung:Ein Geradstich mit mittlerer Stichlänge (2,5–3 mm) reicht völlig aus. Nähe langsam und ohne Zug am Stoff – Walkloden dehnt sich nicht und könnte sonst wellig werden.

Nahtzugabe & Kantenfinish: Plane etwa 1 cm Nahtzugabe ein. Da Walkloden nicht ausfranst, kannst du die Kanten offen lassen oder mit einem Zierstich, Schrägband oder kontrastfarbigem Garn akzentuieren.

Extra-Tipp für Einsteiger: Walkloden ist etwas fester im Griff – bügle Nähte nach jedem Schritt vorsichtig mit Dampf und Tuch. So liegen sie flach, und dein Ergebnis wirkt sauber und professionell.

Darum ist Walkloden eine gute Wahl

  • Für hochwertige Jacken und Mäntel: Walkloden wärmt zuverlässig, ist winddicht und bringt natürliche Struktur in jedes Nähprojekt.
  • Wenn du nachhaltige Materialien bevorzugst: Reine Schurwolle ist ein nachwachsender Rohstoff, langlebig und biologisch abbaubar.
  • Für funktionale Outdoor-Mode: Dank seiner dichten Oberfläche hält Walkloden Kälte, Wind und Feuchtigkeit effektiv ab.
  • Wenn du unkomplizierte Verarbeitung schätzt: Der Stoff franst nicht aus, muss nicht versäubert werden und lässt sich auch von Einsteigern gut vernähen.
  • Für Mode mit Charakter: Walkloden verleiht Jacken, Capes oder Accessoires einen zeitlosen, natürlichen Look mit handwerklichem Flair.

Häufig gestellte Fragen

Tuchloden wird in Leinen- oder Köperbindung gewebt und ist zumeist aus Streichgarn hergestellt. Darunter versteht man ungekämmte Wollen und Wollmischungen. Tuchloden wird nicht geraut und weist daher eine schöne, glatte Oberfläche auf. Besonders diese Art von Loden wird daher gern zur Anfertigung wetterbeständiger, aber dennoch eleganter Damen- und Herrenmäntel, für Anzüge und Kostüme, für Röcke und Hosen verwendet. Die klassischen Farben sind schwarz, schwarzmeliert, dunkelblau und dunkel-, respektive olivgrün.

Traditionell wird in den deutschsprachigen Bergregionen aus Tuchloden klassische Trachtenkleidung hergestellt, die z. B. in Österreich, Bayern und der Schweiz auch im Büro oder zu feierlichen Anlässen getragen wird. Aber auch auf den Britischen Inseln liebt man Kleidung aus Tuchloden für die Jagd oder als Alltagskleidung auf dem Lande. Eine der am längsten diese Art von Loden produzierende Firma ist in der Ramsau am Dachstein in Österreich beheimatet.

Kleidungsstücke aus Tuchloden im modernen Alltag

Die moderne Tuchlodenschneiderei bringt u. a. Damenparka, Sweatshirts, klassische Wetterumhänge, aber genauso trendige Damenblazer in auffälligen modernen Farben, aber klassischem Schnitt heraus. Allerdings sind diese Bekleidungen wie Lodenartikel generell überdurchschnittlich teuer und werden mit Blick auf Nachhaltigkeit gefertigt. Schöne Tuchloden-Meterware eröffnet hier nicht nur Möglichkeiten, Geld zu sparen, sondern auch individuelle eigene Vorstellung schneiderisch umzusetzen.

Walken ist – grob gesagt – das Verformen von Werkstoffen mittels mechanischer Techniken, wie das Wirken, Drücken oder Ziehen. Im Kontext von Stoffen, im Sinne der Tuch- und Filzherstellung kommt es zur Verfilzung der Fasern im Gewebe, wobei in der Regel Wolle als Ausgangsstoff dient. Je mehr die Fasern verfilzen, desto mehr isoliert der Stoff. 

Im Mittelalter wurde in Walkmühlen unter fließendem Wasser mit Hämmern gewalkt. Eine andere einfache Methode besteht darin, die Wolle in Tüchern einzuschlagen und rollend zu kneten. Grundsätzlich lassen sich noch weitere Techniken erdenken, die mechanisch auf die Wolle einwirken, um Walkstoffe herzustellen. 

 

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