Spitzenstoffe als Meterware



Spitzenstoff – zeitlose Eleganz für Mode & Dekoration

Spitzenstoffe faszinieren mit ihrer filigranen Optik und dem kunstvollen, durchbrochenen Muster. Sie verleihen Kleidungsstücken eine edle Note, ob als feine Akzente oder als Hauptstoff für festliche Mode. Von klassischer Brautspitze bis hin zu moderner, elastischer Spitze für bequeme Dessous – dieser Stoff ist unglaublich vielseitig. Auch im Interior-Bereich sorgt Spitze für einen Hauch Romantik, etwa als Gardine oder Tischläufer.

Die Top-Eigenschaften von Spitzenstoff

Filigrane Muster
Durch aufwendige Web- oder Sticktechniken entstehen detailreiche Designs mit floralen oder geometrischen Motiven.

Edler Look
Ob matt oder glänzend, Spitzenstoffe wirken immer hochwertig und elegant.

Luftig & leicht
Die offene Struktur macht Spitze besonders atmungsaktiv und angenehm zu tragen.

Vielseitige Varianten
Spitze gibt es in fester oder elastischer Qualität, mit Bogenkante, Stickereien oder sogar Pailletten.

Perfekt kombinierbar
Spitze harmoniert hervorragend mit Satin, Organza oder Taft und wird oft als Akzentstoff genutzt.

Alternativen zu Spitzenstoff

Spitzenstoffe sind einzigartig in ihrer filigranen Optik, doch es gibt Alternativen, die je nach Projekt eine ähnliche Wirkung erzielen können:

Tüll
Diese luftige Netzstruktur bietet Transparenz und Leichtigkeit, ist aber stabiler und meist günstiger als Spitze. Perfekt für Schleier, Röcke oder dekorative Lagen.
Entdecke Tüll

Chiffon
Weich, fließend und leicht transparent. Chiffon wirkt feminin und elegant, eignet sich aber besser für schlichte, unifarbene Designs ohne Musterung.
Entdecke Chiffon

Bestickte Baumwollstoffe
Eine edle Alternative für feine Verzierungen. Durch florale oder ornamentale Stickereien entsteht ein hochwertiger Look, der Spitze ähnlich sieht, aber robuster und einfacher zu verarbeiten ist.
Entdecke unsere Baumwollstoffe mit Stickerei

Filigran, edel und zeitlos: Spitzenstoffe verleihen jedem Nähprojekt eine elegante und romantische Note – ob als zarte Verzierung oder als Hauptstoff für festliche Mode.
Nice to know

Wusstest du, dass Spitze früher reine Handarbeit war? Vor der Erfindung des Jacquard-Webstuhls im 19. Jahrhundert wurde sie mühsam mit der Nadel oder durch Klöppeltechnik gefertigt – oft über Wochen oder Monate! Heute ermöglichen Maschinen detailreiche Muster in kürzerer Zeit, ohne den filigranen Charme zu verlieren.

Allg. Pflegehinweise
  • Waschen: Empfindliche Spitze am besten per Hand oder im Schonwaschgang bei 30 °C in einem Wäschesack reinigen.
  • Trocknen: An der Luft trocknen
  • Bügeln: Auf niedriger Stufe und wenn möglich nur von der linken Seite oder mit einem Tuch zwischen Stoff und Bügeleisen.
Spitzenstoffe richtig verarbeiten – Schritt für Schritt
Zuschnitt

1. Vorbereiten

Lege den Stoff glatt aus, idealerweise auf einer rutschfesten Unterlage, um ein Verrutschen zu vermeiden. Falls der Stoff empfindlich ist, fixiere ihn mit Gewichten statt Stecknadeln.

2. Auf Muster und Bogenkante achten

Achte auf die Musterrichtung und platziere die Schnittteile so, dass alle unteren Kanten in die gleiche Richtung zeigen. Bei einer Bogenkante kann diese als Saumabschluss genutzt werden.

3. Spitzenstoff schneiden

Nutze eine feine Stoffschere oder einen Rollschneider für einen sauberen Schnitt. Bei bestickter oder mit Pailletten besetzter Spitze ist es ratsam, in einer Lage zu arbeiten, um die Schnittführung besser zu kontrollieren.

Nähtipps

Nadelwahl: Verwende eine feine Universal- oder Microtex-Nadel (Stärke 70–80), um den empfindlichen Stoff nicht zu beschädigen. Universalnadeln entdecken

Stichlänge: Wähle eine Stichlänge von ca. 2 mm für saubere, feine Nähte ohne Ziehfäden.

Fixieren: Stecknadeln können sichtbare Löcher hinterlassen – nutze stattdessen Stoffklammern oder feine Nadeln mit Glaskopf.

Zickzackstich bei elastischer Spitze: Verwende einen Zickzackstich oder einen elastischen Stich, damit die Naht flexibel bleibt.

Französische Naht für edles Finish: Diese Technik sorgt für ein sauberes Ergebnis ohne sichtbare Schnittkanten – perfekt für transparente Spitze.

Pailletten und Perlen: Falls der Stoff bestickt ist, entferne die Verzierungen an der Nahtlinie vorsichtig vor dem Nähen und bringe sie anschließend wieder an.

Darum ist Spitzenstoff eine gute Wahl

  • Zeitlose Eleganz: Spitze verleiht jedem Nähprojekt einen edlen, romantischen Look – von Abendkleidern bis zu zarten Accessoires.
  • Vielseitig einsetzbar: Ob als Hauptstoff für Kleider, Blusen oder als dekorative Akzente für Säume, Ärmel und Einsätze – Spitzenstoffe bieten unzählige kreative Möglichkeiten.
  • Perfekt für Layering: Spitze kann wunderbar mit anderen Stoffen wie Satin, Organza oder Baumwolle kombiniert werden, um spannende Texturen zu schaffen.
  • Individuelle Designs: Dank der verschiedenen Varianten – von elastischer Spitze bis hin zu fester Guipure – findet sich für jedes Projekt die passende Ausführung.

Häufig gestellte Fragen

Es handelt sich um eine besondere Form der Spitze, benannt nach dem französischen Ort Chantilly, etwa 40 km nördlich von Paris. Im 17.Jahrhundert wurde in der Region dieses traditionelle handgeklöppelte Muster begründet, welches 

  • von floralen Ornamenten,
  • mit unterschiedlichen Lochgrößen,
  • Bogenkanten,
  • offenen Säumen und 
  • abstehenden Fransen

geprägt ist.

Warum Chantilly-Spitze auch als Trauergarderobe gilt

Chantilly-Spitze wurde früher in Schwarz, oftmals zu Beerdigungen getragen. Die einfarbige aus Seide bestehende Kleidung wurde zum Klassiker. 

Aber das ist nur die eine Richtung von Chantilly-Spitze. Denn diese Spitzenkunst mutet auch zart und luxeriös an, weshalb sie nicht nur in einer Ganovenserie wie den Peaky Blinders absolut gut aussieht, sondern auch in der Brautmode und zur Lingerie eingesetzt wird. 

Bilder der historischen Chantilly-Spitze findest du bei wikipedia (en).

Spitzenstoffe zieren ein Kleidungsstück. Ein Galon ist das zivile Gegenstück zum militärischen Lampasse – ein Zierstreifen. Wobei natürlich auf Militäruniformen nicht Seidenstoff, sondern glänzende, schwere Stoffe wie Damast verwendet werden. Oder lexikonartig formuliert: Ein Galon ist eine breite Glanzlitze mit Querlaufeffekten als Besatz oder Abschlussborte. 

Die Reticella-Spitze ist historisch der Vorläufer der Nadelspitze. Zunächst nahm man ein Leinwandtuch (mehrschichtiger Leinenstoff) und überlegte sich ein Muster, welches man in den Leinwandstoff einarbeitete. Dazu muss man Fäden und Stoffstücke aus den Stoff heraus schneiden. Die entstehenden Poren oder Stege werden dann umstickt. Wenn dann, wie im Falle der Reticella Spitze die Fäden von Kette und Schuss entfernt werden, spricht man von einem Doppeldurchbruch. Das Muster wird auf Pargament gestickt, was ebenfalls typisch für handgemachte Nadelspitze ist. 

 

Unter dieser Spitze versteht man eine Ausbrennerspitze, aus der Besatz – und Einsatzspitzenbänder bzw. Stickereispitzen nach Motiven wie Mustern alter Nadelspitze produziert werden. Die Bezeichnung „Ausbrenner“ ist von der Herstellungstechnik dieses Produkts abgeleitet: zunächst werden die Motive maschinell auf einen Untergrund gestickt, dann wird dieser Untergrundstoff, die sogenannte Ätzgaze, weggeätzt, so dass nur noch das Spitzenmotiv übrigbleibt. Da dieses Wegbrennen in den Anfangszeiten in einem Säurebad geschah, spracht man vom „Ausbrennen“.

Die Geschichte der Ribbon- oder Ausbrennerspitze

Diese Spitze, die auch unter den Bezeichnungen Ätzspitze, Luftspitze oder Guipurespitze (Spitze ohne Grund) bekannt ist, wurde erstmalig 1883 im schweizerischen St. Gallen hergestellt. Der erst einmal sorgfältig bearbeitete Stickgrund wurde nach dem Fertigstellen des Stickmotivs weggeätzt. Oftmals wurde hierfür mit Baumwolle auf Seide gestickt. Heute wird der Stickgrund allerdings nicht mehr geätzt, sondern zugunsten größerer Umweltfreundlichkeit aus wasserlöslichen Material hergestellt. Die so kreierten, wunderschönen und sehr romantischen Spitzen erinnern an die alten Brüsseler- oder venezianischen Spitzen sowie die traditionellen irischen Spitzenhäkeleien.

Die schönen Kreationen der Schweizer Spitzenindustrie verhalfen diesem Produkt über das Ende des 19. Jahrhundert hinaus zu großem Erfolg und ließen es lange in Mode bleiben. In den Hoch-Zeiten dieser Entwicklung gab es unvorstellbar viele verschiedene Motive und anders als die vorgenannten teuren Spitzen aus Belgien, Italien oder Irland waren Ätzspitzen für die Masse erschwinglich – bei adäquat schönem Aussehen.

Wofür wird Ribbon- oder Ätzspitze heute verwendet und in welchen Arten und Formen gibt es sie?

Im textilen Wohnbereich wird Ribbon- oder Ätzspitze von eleganten und anspruchsvollen Raumausstattern z. B. bei Gardinen als Sockel oder Bordürenabschluss verwendet.

Im textilen Bekleidungsbereich findet sie als Verzierung für anspruchsvolle und aufwendig gestaltete Damenunterwäsche Anwendung, gibt romantischen Hochzeitskleidern ein zusätzlich kostbares und exklusives Flair und dient in der Alltagskleidung oftmals zur Verzierung folkloristischer Mode. Auch Damenaccessoires wie Taschen oder Etuis werden je nach Stil mit dieser Spitze verziert.

Es gibt derartige Spitzen heute vom Band in verschiedenen Breiten, Farben und Mustern. Spitzenbänder bei Stoffe Hemmers.

Sankt-Gallener-Stickerei ist der Oberbegriff für maschinell hergestellte Spitzenstickereien, deren Geschichte 1828 mit der Erfindung der ersten Handstickmaschine beginnt. Die Region St. Gallen erwirtschaftete um 1910 laut wikipedia 18% der Schweizer Wirtschaft und stellte über 50% der weltweiten Stickerei-Produktion. Die Weltkriege und die Weltwitschaftskrise warfen die Stickerei weltweit an Bedeutung zurück. Auch in St. Gallen kann man das – wie zum Beispiel auch in Plauen (Stickereistadt in Sachsen) – beobachten. 

Heute kommen aus St. Gallen wieder Stickereiprodukte – jedoch nicht mehr in dem Maße wie es vor dem 1. Weltkrieg der Fall war.  Übrigens widmet sich ein spannendes Museum dem St. Gallen – eine Textilstadt

 

Aus der französischen, aber auch flandrischen Kleinstadt Valenciennes stammt eine der feinsten und kostbarsten Handklöppelspitzen mit einer Musterung im Leinenschlag. Sie arbeitet mit einem durchlaufenden, sehr dünnen Faden sowie mit großer Klöppelzahl. Auf 10 cm Breite der Ware können bis zu 800 Klöppel kommen. Typische Spitzenmotive sind florale Muster wie Blumen und Blätter. 

 

 

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