Samtstoffe – Edle Stoffe für Heimdeko und Abendkleider

Samt ist wieder da – aber längst nicht mehr nur für den Adel. Heute verleiht er Kleidern, Kissen und Sofas diesen besonderen Touch zwischen Eleganz und Lässigkeit. Ein glänzender Hingucker zuhause oder als Statement auf der Haut – Samt bleibt ein Stoff mit Geschichte, der jetzt ganz modern wirkt.



Samtstoffe – elegant, weich und mit faszinierendem Glanz

Samt zählt zu den edelsten Stoffarten überhaupt. Mit seinem feinen Flor, der das Licht changierend reflektiert, bringt er Tiefe und Eleganz in jedes Nähprojekt – ob für Kleidung, Accessoires oder stilvolle Wohntextilien.

Je nach Machart spricht man auch von Velours, der als kurzflorige Variante von Samt denselben luxuriösen Glanz besitzt und ebenso weich im Griff ist. Beide Stoffarten fühlen sich angenehm warm an und schaffen durch ihre dichte Struktur ein charakteristisches Spiel aus Licht und Schatten.

Top-Eigenschaften von Samt

Dicht & wärmespeichernd
Samt ist ein relativ schwerer Stoff mit dichter Struktur, der Körperwärme gut hält – ideal für festliche Kleidung in Herbst und Winter.

Strapazierfähig & formstabil
Hochwertiger Baumwollsamt oder Stretch Samt bleibt auch bei häufiger Nutzung formbeständig und langlebig.

Edler Glanz & weicher Griff
Die feine Floroberfläche sorgt für einen changierenden Glanz und ein besonders angenehmes Hautgefühl.

Schall- & lichtabsorbierend
Durch die dichte Struktur eignet sich Samt ideal für Vorhänge oder Wanddekorationen, die Räume wohnlicher wirken lassen.

Pflegeleicht & robust
Moderne Samtstoffe aus Baumwolle oder Polyester lassen sich unkompliziert reinigen und behalten lange ihren Glanz.

Mögliche Alternativen zu Samtstoffen

Samt überzeugt durch seinen weichen Flor, den edlen Glanz und die leicht wärmende Struktur. Wenn du ähnliche Stoffe suchst – mit mehr Dehnbarkeit, stärkerer Textur oder flauschiger Oberfläche – sind diese Alternativen interessant:

Nicki – weich & elastisch: Nicki besitzt ebenfalls eine samtartige Oberfläche, ist jedoch gestrickt (Maschenware) und dadurch dehnbarer. Er wirkt sportlicher und eignet sich ideal für Freizeitkleidung oder Kindersachen.
Entdecke Nicki

Cord – strukturiert & robust: Cord erinnert an Samt, hat aber eine gerippte Oberfläche. Er ist griffiger, stabiler und perfekt für Hosen, Jacken oder Taschen geeignet.
Entdecke Cord

Chenille – flauschig & voluminös: Chenille ähnelt Samt durch seine weiche, changierende Oberfläche, ist aber etwas dichter und flauschiger. Ideal für Deko, Kissen oder Möbelbezüge.
Entdecke Chenille

Plüsch – längerflorig & besonders weich: Plüsch hat einen deutlich höheren Flor als Samt und fühlt sich dadurch flauschiger an. Perfekt für Kuscheltiere, Kostüme oder Decken.
Entdecke Plüsch

Samt überzeugt durch seinen changierenden Glanz und die weiche, dichte Struktur – je nach Lichteinfall wirkt der Stoff heller oder dunkler.
Nice to know

Wusstest du, dass Samt je nach Strichrichtung heller oder dunkler wirkt?
Wenn du den Flor gegen den Strich streichst, stellt er sich auf und reflektiert weniger Licht – der Stoff erscheint dunkler. In Strichrichtung glänzt Samt intensiver und wirkt heller.

Allg. Pflegehinweise
  • Waschen: Samt möglichst schonend waschen – am besten auf links bei 30 °C im Feinwaschgang.
  • Trocknen: Nicht im Trockner – hängend oder liegend an der Luft trocknen lassen.
  • Bügeln: Samt nicht direkt bügeln! Nur vorsichtig von links abdämpfen oder ein Tuch dazwischenlegen.
Samt richtig verarbeiten – Schritt für Schritt
Zuschnitt

1. Samt richtig verarbeiten – Schritt für Schritt

Samt hat eine sichtbare Strichrichtung. Streiche mit der Hand über die Oberfläche: fühlt sich der Flor glatt an, arbeitest du in Strichrichtung – stellt er sich leicht auf, arbeitest du dagegen.
Tipp: Schneide alle Schnittteile in derselben Strichrichtung, sonst wirken sie unterschiedlich hell oder dunkel.

2. Markieren & Fixieren

Lege Samt mit der Florseite nach unten auf eine rutschfeste Unterlage, z. B. ein Baumwolltuch. Verwende Gewichte oder Stoffklammern, keine Stecknadeln – sie könnten Druckstellen hinterlassen.

3. Stoff schneiden

Benutze eine scharfe Stoffschere oder einen Rollschneider. Markiere Linien am besten auf der Rückseite mit Schneiderkreide. Beim Zuschneiden darauf achten, den Flor nicht zu plattzudrücken – arbeite mit leichter Hand und ohne Zug.

Nähtipps

Nadelwahl: Wähle die Nadel passend zur Stoffart – feine Nadeln für Baumwollsamt, Stretch- oder Jerseynadeln für elastische Varianten.

Garnempfehlung: Ein feines Polyestergarn sorgt für gleichmäßige, reißfeste Nähte, auch bei dehnbaren Samtvarianten.Polyester-Nähgarn

Stichwahl & Verarbeitung: Nähe mit Gerad- oder leichtem Zickzackstich und reduziere den Nähfußdruck, damit der Flor nicht zusammengedrückt wird. Ein Obertransportfuß verhindert, dass die Stofflagen beim Nähen verrutschen.

Bügeln & Nachbearbeiten: Samt immer nur von links oder mit Dampf abdämpfen, niemals direkt bügeln. Zum Glätten eignet sich ein Bügeldämpfer oder Samtbrett, damit der Flor nicht plattgedrückt wird.

Gegen Verrutschen an der Nähmaschine: Lege beim Nähen ein dünnes Stück Seidenpapier oder Backpapier zwischen Stoff und Nähfuß. So gleitet der Stoff gleichmäßig, ohne dass der Flor am Fuß haften bleibt – das Papier lässt sich danach einfach abreißen.

Darum ist Samt eine gute Wahl

  • Für elegante Mode: Samt wirkt edel, fällt weich und verleiht Kleidern, Blazern oder Röcken einen luxuriösen Look.
  • Für stilvolle Deko-Projekte: Durch seinen Glanz und die dichte Struktur ist Samt ideal für Vorhänge, Kissen und Hussen.
  • Für warme Stoffvarianten: Baumwollsamt speichert Wärme und fühlt sich angenehm weich an – perfekt für Herbst- und Winterkleidung.
  • Für Oberflächen mit dem gewissen Etwas: Der changierende Glanz und die weiche Haptik machen jedes Nähprojekt einzigartig.
  • Für langlebige Ergebnisse: Hochwertiger Samt ist formstabil, strapazierfähig und behält seinen edlen Look über viele Jahre.

Häufig gestellte Fragen

Cordsamt ist ein festes, strapazierfähiges und verschleißfestes Gewebe. Es wird wegen seiner Weichheit und dem hochstehenden Flor den Samtstoffen zugeordnet. Typisch für seine Optik sind die herstellungsbedingten feinen bis ausgeprägten Rippen auf dem Gewebeuntergrund.

Verschiedene Arten von Cordsamt

Den feineren Cord mit mehr als 40 Cordrippen auf zehn Stoffzentimeter bezeichnet man auch als Feincord oder Babycord, den Cordsamt mit breiteren Rippen hingegen als Breitcord. Zehn Rippen pro 10 Stoffzentimeter definieren den sogenannten Kabelcord, der als Breitcord allerdings viel bekannter ist. Bei Stretchcord werden unterschiedlich hohe Elasthan-Anteile verarbeitet. Üblich sind 5 Prozent Elasthan auf 95 Prozent Baumwollanteil. Es können auch höhere Elasthan-Anteile verarbeitet werden. Die Anzahl und der Abstand der Cordrippen zueinander unterscheiden weitere Cordarten voneinander. Bergsteiger Luis Trenker stand Pate für den robusten Trenkercord, aus dem heute die meisten Zunfthosen geschneidert werden. Sie bieten durch ihren dichten Flor und eine besonders feste Gewebequalität guten Schutz vor Verletzungen. Genuacord hat hingegen bis zu 40 Cordrippen auf zehn Stoffzentimeter. Bei Antikcord soll die Optik des Gewebes gealtert wirken. Der englische Begriff für dieses robuste Gewebe ist Corduroy. Typisch ist ein weicher Griff des Gewebes von außen bei gleichzeitiger Festigkeit des Gewebes nach innen hin.

Gewebequalitäten für Cordsamt

Die besten Cordsamt-Qualitäten kamen einst aus Manchester. Daher bezeichnete man Hosen aus diesem Gewebe lange Zeit auch als Manchester-Hosen. Die typischen Streifen des Cordsamtes entstehen durch die Art, wie die Schussfäden verarbeitet werden. Je nachdem, wie der Faserflor des Cordsamts ausfallen soll, kann man die Cordrippen mit oder gegen den Strich anlegen. Die robusteste Gewebequalität bei Cordsamt findet sich bei Arbeitsbekleidung. Traditionell wird beispielsweise Zunftbekleidung aus strapazierfähigem Cordsamt oder Trenkercord hoher Dichte gefertigt. Auffallend sind die 23 Cord-Rippen bei besonders breitrippigen Cordhosen. Schwarze Cord-Zunftbekleidung unterscheidet Dachdecker und Zimmerleute von anderen Berufsfeldern, die Zunftbekleidung in anderen Farben tragen. Aus etwas dünneren Cordsamt-Qualitäten fertigt man Cordjacken für den Alltagsgebrauch. Auch Herrenjacketts aus Cordsamt, qualitativ hochwertige Jagdwesten oder Cordhosen können aus den verschiedenen Cordqualitäten hergestellt werden. Edle Cordsamt-Qualitäten bestanden früher aus reiner Baumwolle. Zunehmend setzen sich aber Cordsamt-Gewebe aus 80 bis 90 % Baumwollanteil durch, dem 10 bis max. 20 % Polyester beigemischt wird.

Ein sogenannter unechter Samt, der jedoch mit den Eigenschaften des Samtes ausgestattet ist. Typischerweise ist Samtimitat ein Polyesterstoff und findet beispielsweise als Kissenbezug für das Sofa Anwendung.

Spiegelsamt bezeichnet eine edle, historisch von Adligen präferierte Samtart zu Repräsentationszwecken – auch bekannt als Pannesamt. Pannesamt-Stoffe bzw. Spigelsamt-Stoffe findest du hier unter Pannesamt.

Auch heute ist der weiche, elastisch-glänzende Stoff beliebt in der Kinder- und Damenmode. 

Velours und Samt sind sich sehr ähnlich. Das französische velours wird sogar mit Samt übersetzt. Optisch und in der Herstellung gleichen sich die Stoffe, wobei es Velours und Samt natürlich in verschiedenen Varianten gibt. Und dennoch gibt es im Deutschen einen kleinen Unterschied.

Im Detail geht es um die Florlänge. Echter Samt besitzt nämlich nur 1-3 mm Flor. Velours hingegen ist flauschiger / weicher als der echte Samt, da der Flor etwas länger ist. Vielleicht kann es es so zusammenfassen: Velours ist ein Samtstoff mit längerem Flor, weshalb er schön, warm und flauschig ist, weich und leicht schimmernd. Der lange Flor hat aber auch Nachteile. Velours ist zum Beispiel anfällig für Pilling, kann einlaufen oder der Flor kann sogar ausfallen.  

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