Wollstoffe - natürlich wärmend, wasserabweisend und winddicht



Natürlich warm durch Herbst und Winter – nähen mit Wollstoffen

Ob Jacke, Mantel oder kuschelige Accessoires – Wollstoffe bringen dich stilvoll durch die kalte Jahreszeit. Dank ihrer natürlichen Eigenschaften sind sie wärmend, wasserabweisend und langlebig – perfekt für alle, die Mode mit Funktion und zeitlosem Stil verbinden.

Top-Eigenschaften von Wollstoff

Wärmend bei jedem Wetter
Wollstoffe speichern Körperwärme besonders effektiv durch ihre natürliche Faserstruktur mit isolierenden Luftkammern, die auch bei niedrigen Temperaturen angenehm warm halten.

Wasser- und windabweisend
Insbesondere gewalkte Wollstoffe wie Walkloden sind stark verdichtet und bieten zuverlässigen Schutz vor Wind und Nässe. Regen perlt an der Oberfläche ab. Insbesondere gewalkte Wollstoffe wie Walkloden sind stark verdichtet und bieten zuverlässigen Schutz vor Wind und Nässe. Regen perlt an der Oberfläche ab.

Atmungsaktiv und temperaturausgleichend
Die Wollfasern regulieren auf natürliche Weise das Körperklima: Sie nehmen Feuchtigkeit auf, ohne sich nass anzufühlen, und geben sie wieder an die Umgebung ab.

Pflegeleicht und schmutzabweisend
Wollstoffe sind von Natur aus schmutzresistent: Meist genügt es, sie auszulüften oder Schmutz trocken auszubürsten. Waschen ist nur selten nötig, was die Faserstruktur schont.

Stabil und langlebig
Gewebte und gewalkte Wollstoffe sind robust, reißfest und fransen nicht aus. So entstehen langlebige Kleidungsstücke, die ihre Form behalten

Mögliche Alternativen zu Wollstoff

Wollstoffe verbinden natürliche Wärme mit funktionalem Komfort: Sie halten angenehm warm, ohne zu überhitzen, schützen zuverlässig vor Wind und Nässe. Ihre natürliche Fähigkeit zur Geruchsneutralisation und Schmutzabweisung macht sie zu perfekten Begleitern für Herbst und Winter. So passen sie sich deinem Stil an und überzeugen mit natürlicher Funktionalität.

Hier einige warme Alternativen zu Wollstoff:

Walkloden: Gewalkte Wolle mit maximaler Wetterfestigkeit – besonders winddicht, wasserabweisend und robust. Steifer im Fall, aber ideal für langlebige Outdoor-Bekleidung.
Entdecke Walkloden

Softshell: Wärmt dank Fleece-Innenseite, ist aber rein synthetisch. Optimal für funktionale Jacken bei Regen und Wind – technisch, aber weniger natürlich im Griff.
Entdecke Softshell

Steppstoff: Bietet durch Wattierung eine gute Isolierung – ideal für voluminöse Winterjacken. Wärmer als viele Wollstoffe, aber nicht atmungsaktiv und optisch sportlicher.
Entdecke Steppstoff

Fleece: Leicht, kuschelig und gut wärmend – die synthetische Alternative für Pullis und Kinderkleidung. Weniger winddicht, dafür pflegeleichter als Wolle.
Entdecke Fleecestoff

Cord: Mittlere Wärmeleistung mit griffiger Struktur – ideal für herbstliche Kleidung. Optisch rustikal wie Wolle, aber nicht wetterfest und weniger isolierend.
Entdecke Cordstoff

Wollstoffe wie Walkloden zeichnen sich durch ihre dichte, warme Struktur aus – ideal für winterliche Nähprojekte mit natürlichem Schutz gegen Kälte und Nässe.
Nice to know

Wusstest du dass Gerüche bei Wollstoffen durch einfaches Auslüften verschwinden? Das liegt an den atmungsaktiven Eigenschaften der Wolle, die Feuchtigkeit aufnimmt und nach außen abgibt – ideal für nachhaltige Kleidungspflege.

Allg. Pflegehinweise
  • Waschen: Nicht waschen. Einfach Auslüften lassen und trocken ausbürsten.
  • Trocknen: Bei Nässe flach auf Handtuch ausbreiten und lufttrocknen lassen.
  • Bügeln: Knitterarm. Bügeln ist überflüssig und kann dem Stoff schaden.
WollStoffe richtig verarbeiten – Schritt für Schritt
Zuschnitt

1. Stoff vorbereiten

Wollstoffe wie Walkloden werden nicht vorgewaschen, da sie sonst ihre besondere Struktur verlieren. Einfach ausbreiten, ggf. ein wenig auslüften – und schon kann’s losgehen!

2. Markieren & Fixieren

Verwende zum Übertragen des Schnittmusters am besten Kreide oder Kreidestifte, die sich leicht ausklopfen lassen. Alternativ kannst du das Schnittmuster mit Gewichten fixieren und ohne Markierung direkt ausschneiden – so schonst du die Stoffoberfläche.

3. Stoff schneiden

Greife zu einer scharfen Stoffschere oder einem Rollschneider, damit die Kanten sauber bleiben. Da Wollstoffe nicht ausfransen, brauchst du dir um das Versäubern später keine Gedanken machen – das spart dir Arbeit.

Nähtipps

Nadelwahl: Verwende eine Universalnadel der Stärke 80 bis 90 – je nachdem, wie dick der Wollstoff ist. Für sehr dichte oder gewalkte Stoffe lohnt es sich, eine Ersatznadel bereitzuhalten, da die Fasern Nadeln schneller abstumpfen lassen können. Universalnadeln entdecken

Garnempfehlung: Ein stabiles Polyestergarn ist ideal für Wollstoffe, da es belastbar und langlebig ist. Für sichtbare Nähte oder Kontrasteffekte kannst du auch zu dekorativem Nähgarn greifen – der Stoff verzeiht einiges. Polyester-Nähgarn

Stichwahl & Verarbeitung: Nähe mit einem normalen Geradstich – bei dicken Stofflagen ggf. die Stichlänge etwas erhöhen (z. B. auf 3–3,5 mm), damit die Naht gleichmäßig transportiert wird. Da Wollstoffe nicht ausfransen, musst du nicht versäubern, was dir Arbeit spart.

Lange Stecknadeln mit bunten Köpfen: Sieht man besser! Oder Wonder Clips.

Darum ist Wollstoff eine gute Wahl

  • Für warme Jacken und Mäntel: Du suchst einen Stoff, der Wind und Wetter trotzt? Walkloden hält dich auch an kalten, nassen Tagen angenehm warm – perfekt für hochwertige Herbst- und Wintermäntel.
  • Für Outdoor-Projekte mit natürlichem Schutz: Du nähst gern funktional? Gewalkte Wollstoffe sind wasser- und windabweisend, ohne ihre Atmungsaktivität zu verlieren – ideal für Wanderbekleidung oder Kinderjacken.
  • Für stylische Accessoires mit Struktur: Wollstoffe lassen sich einfach verarbeiten und benötigen keine Versäuberung – das macht sie perfekt für Mützen, Loops, Stulpen oder Taschen mit klarer Kante.
  • Für DIY-Projekte mit Kuschelfaktor: Wollstoffe wie Walkloden sind schmutzabweisend und müssen nicht gewaschen werden – super für Kindersachen, bei denen Pflegeleichtigkeit ein Muss ist.
  • Für Minimalisten & Nähanfänger: Keine Angst vor komplizierten Techniken: Wollstoff franst nicht aus, verzeiht kleine Ungenauigkeiten und lässt sich ganz ohne Overlock zu hochwertigen Stücken verarbeiten.

Häufig gestellte Fragen

Fusseln oder Flusen, auch Mutsel, sind Fasern, welche sich aus Garnen von Gewebe oder Gewirken gelöst haben. Bei Wollfasern verfilzen diese Fusseln häufig an der Oberfläche des Stoffes und bilden „Knötchen“. Das Phänomen der Knötchenbildung wird Pilling genannt. Die Knötchen sind regional mitunter als „Mietzel“ , „Möppchen“ oder Wollmäuse bekannt.

Leider sind die Knötchen oder Fusseln dann dauerhafter Natur und machen das Kleidungsstück zu einem, nicht mehr sehr anschaulichen. Leider ist es auch häufig so, dass das Kleidungsstück dann an diesen Stellen extrem dünn wird. Vor allem Fleecestoffe sind davon betroffen.

Ursache und Vorbeugung

Die Ursache für die Bildung dieser Pillings liegt in der Gleitfähigkeit der Fasern begründet. Durch das Aufrauen der Faser – Enden, beispielsweise durch besondere Imprägnierungen mit filmbildenden Substanzen, wie zum Beispiel Acryl- oder Vinylpolymere, wird die Knötchenbildung verringert.
Kleidungsstücke mit einer derartigen Behandlung werden für den Verbraucher als „Anti-Pilling“ also „Fusselfrei“ gekennzeichnet.

Da Fleece sehr häufig für Outdoor Bekleidung verwendet wird, ist auch zur längeren Haltbarkeit, das Outfit mit solch einer Behandlung zu empfehlen!

Fusseln entfernen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fusseln auf diversen Kleidungs- oder Möbelstücken zu entfernen. Unter anderem zählt zum Beispiel der Fusselrasierer dazu, er entfernt ähnlich wie ein Rasierapparat mit einem Scherkopf die Fusseln. Der Scherkopf ist unter einem Scherblatt untergebracht sodass Verletzungen ausgeschlossen sind und nur die herrausstehenden Fusseln und Knötchen einfach abgeschnitten werden.

Eine weitere Variante wäre die Fusselrolle. Sie gibt es in verschiedenen Ausführungen, entweder als gummiartige, abwaschbare Ummantelung oder als Einmalrolle mit doppelseitigem Klebeband, dass man nach dem Benutzen abreißen kann. Diese Behandlung ist äußerst schonend für die Textilien. Außerdem gibt es noch den Bimsstein, der auch als sogenannter Fusselstein bekannt ist. Er beugt besonders umwelt- und textilschonend gegen Pilling. Man fährt einfach über die betroffene Oberfläche und die lästigen Fusseln bleiben hängen!

Als weltweit die Webstühle durch Maschinen ersetzt wurden und man zur industriellen Webproduktion überging, verhielten sich die Schotten gallisch: Sie behielten die händische Fertigungskultur, natürlich weil ihr Tweed eine bessere Qualität hatte als vergleichbare industrielle Produkte jener Zeit.

Die Schottin Catherine Murray vertrieb den schottischen Tweed aus den Hebriden in England Ende des 19 Jahrhunderts sehr erfolgreich. Dies zog industrielle Nachahmer an, die unter dem Namen Harris Tweed schlechtere Produkte verkauften. Und so folgte 1906 die Gründung der Harris-Tweed Association Limited, welche dann 4 Jahre später Harris-Tweed als Markenname (mit Echtheitsstempel) etablierte.

Bis in die 50’er Jahre wurde Harris-Tweed erfolgreich vertrieben, bevor in den 60’er Jahren ein Unternehmen nach dem anderen die Produktion einstellte. Die Qualität reichte nicht mehr, die Produktion galt als unwirtschaftlich.

Aber die Geschichte ist damit noch nicht zu Ende. In den 90’ern wurde ein neuer pedalbetriebener Webstuhl eingeführt, welcher einerseits das Prädikat „handgemacht“ weiter ermöglichte, aber auch größere Produktionsmengen erlaubt. So schafft ein Weber heute 80 – 100 Meter Stoffbahn pro Woche.

Harris-Tweed ist ein Qualitätsprodukt aus Schottland. Das heißt nicht, dass die Wolle aus Schottland käme! Nein, sie wird auch zugekauft und von den Mills und Webereien verarbeitet. Harris-Tweed steht für eine handgewebte Wolltuchproduktion, die perfekt für Wind und Wetter ausgelegt ist. Regen und Kälte werden durch den atmungsaktiven Wollstoff bestens abgeschirmt. Der oftmals erdfarbene Stoff ist robust und langlebig und findet nach einer langen Durststrecke wieder wachsende Nachfrage in Europa, insbesondere unter naturverbundenen Menschen.  

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Harris-Tweed

 

Mohair kommt aus dem Arabischen und bezeichnet das Haar der Angoraziege. Die leichte Textilfaser wird hauptsächlich in Südafrika gewonnen, wo sich vegetative Bedingungen besonders gut für die Zucht der Angoraziegen eignen. Mit dem Alter der Angoraziegen nimmt die Dicke der Haare zu. Aus diesem Grund sind vor allem die feinen Haare der Jungtiere (Kid-Mohair) beliebt.

Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften gehört Mohair zu den kostbarsten Wollarten. Charakteristisch für die langfaserige, weiße Wolle ist der glänzende Schimmer. Darüber hinaus ist Mohair-Wolle besonders gut färbbar, feuchtigkeitsabweisend, strapazierfähig, antistatisch, schmutzabweisend sowie leicht zu reinigen. Dennoch sollte man vorsichtig mit der Wolle umgehen.

Da Mohair sehr empfindlich und pflegebedürftig ist, eignet sich die Handwäsche zur Reinigung am besten. Jedoch sollte die Reinigung bei nicht zu heißem Wasser erfolgen. Auch ein Wollwaschgang bei 30 Grad und geringer Drehzahl ist möglich. Das Trocknen in der Sonne oder in einem Trommeltrockner sollte vermieden werden.

Unter diesem Stoff versteht man ein kräftiges wollenes Gewebe mit rauer, an die Wolle von Cheviotschafen erinnernde Oberfläche. Die Struktur ist allerdings insgesamt fester. Tweed wird normalerweise als Leinwandbindung verwoben und erhält dadurch eine Köperbindung oder auch eine Fischgrätstruktur. Die Farbeffekte des Tweeds entstehen durch das Mischen gefärbter und ungefärbter Wolle, einem Prozess, der vor dem endgültigen Verweben stattfindet.

Welche Kleidung wird aus Tweed gefertigt, und wo entsteht er traditionell?

Aus Tweed werden elegante Herrenanzüge gefertigt, ebenso Damenkostüme und generell haltbare Oberbekleidung, die auch zu schlechteren Wetterkonditionen passt. Tweedstoffe sind traditionelle Säulen irischer und britischer Outdoor-Bekleidung, ebenso auch beliebte Alltagskleidung auf dem Land.

Tweed ist wasserabstoßend. Bei der Jagd, beim Schießen, bei schlechten Wetterverhältnissen bewährt sich Tweed. Es gibt zusätzlich auch einen grün- und blaugefärbten Tweed „Lovat“, der in Schottland gefertigt wird. In Irland liegt das traditionelle Produktionsgebiet im County Donegal in der Region Ulster. Oftmals dient der Zusatz „Donegal-Tweed“ als Qualitätsbezeichnung in der Konfektion.

Umstrittene Namenslegende

Ursprünglich wurde Tweed „tweel“ genannt, der schottische Ausdruck für Köper (engl. „twill“). Im frühen 19. Jahrhundert soll der Stoff nach dem schottischen Fluss Tweed benannt worden sein, weil ein Londoner Kaufmann den handgeschriebenen Brief eines Kollegen nicht richtig lesen konnte. Er nahm an, dass „Tweed“ ein einprägsamer Handelsname für den Stoff aus den schottischen Textilproduktionsgebieten sei, denn durch diese verlief der Fluss namens Tweed.

Verschiedene Tweedarten

Art des Tweeds Kurzbeschreibung
Harris Tweed Dies ist der einzige industriell erzeugte Tweed, der handversponnen wird. Im „Tweed Act“ von 1993 äußert sich die Firma hierüber wie folgt: „Handgewebt von den Bewohnern der Inseln in ihren Häusern auf den Äußeren Hybriden (die Inselkette vor Schottland) dort auch fertiggestellt, indem unsere Schurwolle gefärbt und dann zu Tweed versponnen wird.“
Donegal Tweed Hiermit wird ein handgewebter Tweed bezeichnet, der im irischen Donegal County produziert wird. Seit Jahrhunderten wird er ausschließlich hier aus örtlichen Materialien hergestellt. Wolle von einheimischen Schafen, die in den Bergen und Mooren herumstreifen, wird mit regionalen Brombeeren, Fuchsien, Ginstern und Moosen gefärbt.
Seiden Tweed Dies ist ein Stoff, der aus Rohseide in für Tweed typischen Farbmustern produziert wird.
Zurück zu Stoffarten