Fusseln oder Flusen, auch Mutsel, sind Fasern, welche sich aus Garnen von Gewebe oder Gewirken gelöst haben. Bei Wollfasern verfilzen diese Fusseln häufig an der Oberfläche des Stoffes und bilden „Knötchen“. Das Phänomen der Knötchenbildung wird Pilling genannt. Die Knötchen sind regional mitunter als „Mietzel“ , „Möppchen“ oder Wollmäuse bekannt.
Leider sind die Knötchen oder Fusseln dann dauerhafter Natur und machen das Kleidungsstück zu einem, nicht mehr sehr anschaulichen. Leider ist es auch häufig so, dass das Kleidungsstück dann an diesen Stellen extrem dünn wird. Vor allem Fleecestoffe sind davon betroffen.
Ursache und Vorbeugung
Die Ursache für die Bildung dieser Pillings liegt in der Gleitfähigkeit der Fasern begründet. Durch das Aufrauen der Faser – Enden, beispielsweise durch besondere Imprägnierungen mit filmbildenden Substanzen, wie zum Beispiel Acryl- oder Vinylpolymere, wird die Knötchenbildung verringert.
Kleidungsstücke mit einer derartigen Behandlung werden für den Verbraucher als „Anti-Pilling“ also „Fusselfrei“ gekennzeichnet.
Da Fleece sehr häufig für Outdoor Bekleidung verwendet wird, ist auch zur längeren Haltbarkeit, das Outfit mit solch einer Behandlung zu empfehlen!
Fusseln entfernen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fusseln auf diversen Kleidungs- oder Möbelstücken zu entfernen. Unter anderem zählt zum Beispiel der Fusselrasierer dazu, er entfernt ähnlich wie ein Rasierapparat mit einem Scherkopf die Fusseln. Der Scherkopf ist unter einem Scherblatt untergebracht sodass Verletzungen ausgeschlossen sind und nur die herrausstehenden Fusseln und Knötchen einfach abgeschnitten werden.
Eine weitere Variante wäre die Fusselrolle. Sie gibt es in verschiedenen Ausführungen, entweder als gummiartige, abwaschbare Ummantelung oder als Einmalrolle mit doppelseitigem Klebeband, dass man nach dem Benutzen abreißen kann. Diese Behandlung ist äußerst schonend für die Textilien. Außerdem gibt es noch den Bimsstein, der auch als sogenannter Fusselstein bekannt ist. Er beugt besonders umwelt- und textilschonend gegen Pilling. Man fährt einfach über die betroffene Oberfläche und die lästigen Fusseln bleiben hängen!
Als weltweit die Webstühle durch Maschinen ersetzt wurden und man zur industriellen Webproduktion überging, verhielten sich die Schotten gallisch: Sie behielten die händische Fertigungskultur, natürlich weil ihr Tweed eine bessere Qualität hatte als vergleichbare industrielle Produkte jener Zeit.
Die Schottin Catherine Murray vertrieb den schottischen Tweed aus den Hebriden in England Ende des 19 Jahrhunderts sehr erfolgreich. Dies zog industrielle Nachahmer an, die unter dem Namen Harris Tweed schlechtere Produkte verkauften. Und so folgte 1906 die Gründung der Harris-Tweed Association Limited, welche dann 4 Jahre später Harris-Tweed als Markenname (mit Echtheitsstempel) etablierte.
Bis in die 50’er Jahre wurde Harris-Tweed erfolgreich vertrieben, bevor in den 60’er Jahren ein Unternehmen nach dem anderen die Produktion einstellte. Die Qualität reichte nicht mehr, die Produktion galt als unwirtschaftlich.
Aber die Geschichte ist damit noch nicht zu Ende. In den 90’ern wurde ein neuer pedalbetriebener Webstuhl eingeführt, welcher einerseits das Prädikat „handgemacht“ weiter ermöglichte, aber auch größere Produktionsmengen erlaubt. So schafft ein Weber heute 80 – 100 Meter Stoffbahn pro Woche.
Harris-Tweed ist ein Qualitätsprodukt aus Schottland. Das heißt nicht, dass die Wolle aus Schottland käme! Nein, sie wird auch zugekauft und von den Mills und Webereien verarbeitet. Harris-Tweed steht für eine handgewebte Wolltuchproduktion, die perfekt für Wind und Wetter ausgelegt ist. Regen und Kälte werden durch den atmungsaktiven Wollstoff bestens abgeschirmt. Der oftmals erdfarbene Stoff ist robust und langlebig und findet nach einer langen Durststrecke wieder wachsende Nachfrage in Europa, insbesondere unter naturverbundenen Menschen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Harris-Tweed
Mohair kommt aus dem Arabischen und bezeichnet das Haar der Angoraziege. Die leichte Textilfaser wird hauptsächlich in Südafrika gewonnen, wo sich vegetative Bedingungen besonders gut für die Zucht der Angoraziegen eignen. Mit dem Alter der Angoraziegen nimmt die Dicke der Haare zu. Aus diesem Grund sind vor allem die feinen Haare der Jungtiere (Kid-Mohair) beliebt.
Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften gehört Mohair zu den kostbarsten Wollarten. Charakteristisch für die langfaserige, weiße Wolle ist der glänzende Schimmer. Darüber hinaus ist Mohair-Wolle besonders gut färbbar, feuchtigkeitsabweisend, strapazierfähig, antistatisch, schmutzabweisend sowie leicht zu reinigen. Dennoch sollte man vorsichtig mit der Wolle umgehen.
Da Mohair sehr empfindlich und pflegebedürftig ist, eignet sich die Handwäsche zur Reinigung am besten. Jedoch sollte die Reinigung bei nicht zu heißem Wasser erfolgen. Auch ein Wollwaschgang bei 30 Grad und geringer Drehzahl ist möglich. Das Trocknen in der Sonne oder in einem Trommeltrockner sollte vermieden werden.
Unter diesem Stoff versteht man ein kräftiges wollenes Gewebe mit rauer, an die Wolle von Cheviotschafen erinnernde Oberfläche. Die Struktur ist allerdings insgesamt fester. Tweed wird normalerweise als Leinwandbindung verwoben und erhält dadurch eine Köperbindung oder auch eine Fischgrätstruktur. Die Farbeffekte des Tweeds entstehen durch das Mischen gefärbter und ungefärbter Wolle, einem Prozess, der vor dem endgültigen Verweben stattfindet.
Welche Kleidung wird aus Tweed gefertigt, und wo entsteht er traditionell?
Aus Tweed werden elegante Herrenanzüge gefertigt, ebenso Damenkostüme und generell haltbare Oberbekleidung, die auch zu schlechteren Wetterkonditionen passt. Tweedstoffe sind traditionelle Säulen irischer und britischer Outdoor-Bekleidung, ebenso auch beliebte Alltagskleidung auf dem Land.
Tweed ist wasserabstoßend. Bei der Jagd, beim Schießen, bei schlechten Wetterverhältnissen bewährt sich Tweed. Es gibt zusätzlich auch einen grün- und blaugefärbten Tweed „Lovat“, der in Schottland gefertigt wird. In Irland liegt das traditionelle Produktionsgebiet im County Donegal in der Region Ulster. Oftmals dient der Zusatz „Donegal-Tweed“ als Qualitätsbezeichnung in der Konfektion.
Umstrittene Namenslegende
Ursprünglich wurde Tweed „tweel“ genannt, der schottische Ausdruck für Köper (engl. „twill“). Im frühen 19. Jahrhundert soll der Stoff nach dem schottischen Fluss Tweed benannt worden sein, weil ein Londoner Kaufmann den handgeschriebenen Brief eines Kollegen nicht richtig lesen konnte. Er nahm an, dass „Tweed“ ein einprägsamer Handelsname für den Stoff aus den schottischen Textilproduktionsgebieten sei, denn durch diese verlief der Fluss namens Tweed.
Verschiedene Tweedarten
| Art des Tweeds |
Kurzbeschreibung |
| Harris Tweed |
Dies ist der einzige industriell erzeugte Tweed, der handversponnen wird. Im „Tweed Act“ von 1993 äußert sich die Firma hierüber wie folgt: „Handgewebt von den Bewohnern der Inseln in ihren Häusern auf den Äußeren Hybriden (die Inselkette vor Schottland) dort auch fertiggestellt, indem unsere Schurwolle gefärbt und dann zu Tweed versponnen wird.“ |
| Donegal Tweed |
Hiermit wird ein handgewebter Tweed bezeichnet, der im irischen Donegal County produziert wird. Seit Jahrhunderten wird er ausschließlich hier aus örtlichen Materialien hergestellt. Wolle von einheimischen Schafen, die in den Bergen und Mooren herumstreifen, wird mit regionalen Brombeeren, Fuchsien, Ginstern und Moosen gefärbt. |
| Seiden Tweed |
Dies ist ein Stoff, der aus Rohseide in für Tweed typischen Farbmustern produziert wird. |