Leinenstoffe als Meterware



Leinenstoffe: Natürlich, hochwertig und ideal für luftige Kleidung

Sie bringen natürlichen Charme und zeitlose Eleganz in jedes Nähprojekt. Der Stoff aus der Flachspflanze ist bekannt für seine hohe Reißfestigkeit, seine kühlenden Eigenschaften und seine edle Optik. Als Reinleinen oder Halbleinen verarbeitet, sind Leinenstoffe atmungsaktiv, hautfreundlich und dabei herrlich vielseitig. Besonders in der warmen Jahreszeit zeigt sich: Leinen ist nicht nur klassisch, sondern absolut trendig.

Top-Eigenschaften von Leinenstoff

Natürlich & nachhaltig
Leinen wird aus Flachs gewonnen – einer ressourcenschonenden, biologisch abbaubaren Naturfaser mit geringer Umweltbelastung.

Kühlend & temperaturregulierend
Die glatte Struktur des Leinens leitet Wärme gut ab, nimmt bis zu 35 % Luftfeuchtigkeit auf und sorgt so für ein angenehmes Trageklima – selbst bei Hitze.

Robust & langlebig
Dank hoher Reißfestigkeit ist Leinen strapazierfähig und auch nach vielen Wäschen formstabil – ideal für Kleidung, Heimtextilien oder Accessoires.

Fusselfrei & antibakteriell
Leinen bildet kaum Flusen, ist schmutzunempfindlich und besitzt natürliche antimikrobielle Eigenschaften – ein echter Hautfreund.

Natürlich schöner Fall
Ob grob oder fein – Leinen bringt durch seine griffige Struktur und matte Optik eine rustikal-elegante Note in jedes Projekt.

Alternativen zu Leinen

Wenn du die kühlende Wirkung und den leichten Fall von Leinen schätzt, aber keinen natürlichen Stoff benötigst, ist Viskose eine hervorragende Alternative.

Viskosegewebe sind weich, atmungsaktiv und fließend – und kommen der typischen Leinen-Optik oft erstaunlich nahe. Im Gegensatz zu Leinen knittern sie weniger stark und fühlen sich auf der Haut angenehm glatt an. Ideal also für alle, die ein pflegeleichteres Material mit ähnlichem Tragekomfort suchen.
Entdecke: Viskosestoffe

Oder entdecke die dehnbaren und pflegeleichten Viskosejerseys! Für Shirts und Sommerkleider ist dieser luftig-leichte Stoff perfekt.

Ob auf Wiesen oder Wegen – Leinenkleider begleiten kleine Entdeckerinnen mit Leichtigkeit und Natürlichkeit durch den Sommer. Der atmungsaktive Stoff fühlt sich herrlich kühl an und macht jedes Abenteuer im Grünen stilvoll mit.
Nice to know

Je öfter du Leinen wäschst, desto weicher wird es – ohne an Stabilität zu verlieren. Ein Stoff, der mit der Zeit nur besser wird!

Allg. Pflegehinweise
  • Waschen: Schonwaschgang bei 30–40 °C, ohne Weichspüler. Feinwaschmittel verwenden.
  • Trocknen: Nicht in den Trockner. Lufttrocknen, idealerweise auf einem Bügel und in Form gezogen.
  • Bügeln: Feucht oder mit Dampf bei hoher Hitze bügeln – für glattes Ergebnis ggf. mit Sprühstärke.
Leinenstoff richtig verarbeiten – Schritt für Schritt
Zuschnitt

1. Stoff vorbereiten

Leinenstoffe vor dem Zuschnitt unbedingt waschen, da sie leicht einlaufen. Anschließend lufttrocknen lassen und bei Bedarf glatt bügeln – das erleichtert ein sauberes Zuschneiden.

2. Markieren & Fixieren

Leinen auf einer ebenen Fläche ausbreiten und Schnittmuster mit Stoffklammern oder feinen Nadeln fixieren. Zum Markieren eignen sich Schneiderkreide oder ein Trickmarker – immer auf der linken Stoffseite testen!

3. Stoff schneiden

Verwende eine scharfe Stoffschere oder einen Rollschneider. Achte auf den Fadenlauf und kalkuliere ausreichend Nahtzugabe ein, da Leinen zum Ausfransen neigt.

Nähtipps

Nadelwahl: Für feine Leinenstoffe eignen sich Nadeln der Stärke 70–80, bei gröberem Leinen besser Stärke 90 verwenden. Universalnadeln entdecken

Stichart & Stichlänge Kleine Stiche (ca. 2 mm) bei feinem Leinen, größere Stiche (ca. 3 mm) bei grobem Gewebe – so vermeidest du ein Ziehen im Stoff. Einfacher Geradstich.

Versäubern: Da Leinen leicht ausfranst, solltest du alle Schnittkanten mit Overlock oder Zickzack-Stich versäubern – besonders bei Kleidung wichtig!

Nähgarn: Polyester-Nähgarn ist ideal: reißfest, haltbar und unkompliziert in der Verarbeitung.

Bügeln vor dem Nähen: Wenn du besonders exakte Nähte möchtest: Saum- oder Faltlinien vorher glatt bügeln. So gelingt auch das Absteppen leichter.

Darum ist LeinenStoff eine gute Wahl

  • Natürlich durch den Sommer: Leinenkleidung fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an und ist perfekt für warme Tage – atmungsaktiv, temperaturregulierend und angenehm leicht.
  • Langlebig & hochwertig: Investiere in ein natürliches Material mit langer Lebensdauer.
  • Pflegeleicht trotz Knitter: Leinen ist unkompliziert waschbar, trocknet schnell und braucht keine chemische Ausrüstung – Falten gehören einfach zum charmanten Look dazu.
  • Nachhaltig & umweltfreundlich: Die Flachspflanze wächst ohne viel Wasser und Pestizide. Damit ist Leinen eine gute Wahl für alle, die beim Nähen auf Natur und Umwelt achten möchten.
  • Zeitlos & vielseitig: Ob schlicht oder bedruckt – Leinen passt zu vielen Projekten: Von luftigen Sommerkleidern über Accessoires bis hin zu Tischwäsche und Heimtextilien.

Häufig gestellte Fragen

Bauernleinen sind traditionell Leinenstoffe. Heute würde man eher sagen, grober Leinenstoff, der zu Tischdecken oder Bettbezügen verarbeitet wird. Er hat diesen gewissen ländlichen Charme. 

Bauernleinen ist umweltfreundlich, leicht zu pflegen und zu reinigen. Die Festigkeit und Grobheit des Materials mag in Zeiten von Jersey und Baumwolle gewühnungsbedürftig sein, jedoch ist es ein hervorragend waschbares Material und besitzt obendrein die Eigenschaft, Bakterien hemmend zu wirken. Als einfarbige mattscheinende Tischdecke bringt Bauernleinen Anmut in die Wohnstube. 

Der Flachs ist eine der ältesten Kulturpflanzen weltweit. Auch als Lein bekannt, bot er bis in das 19. Jahrhundert hinein mit seinen Fasern die wichtigste Grundlage für die Kleiderproduktion. Weit verbreitet war das gewebte Leinen auch für die Haus- und Bettwäsche. Später wurde es fast vollständig von der Baumwolle verdrängt, ist heute aber als ökologische Naturfaser wieder gefragt.

Die Leinenfaser ist glatt, gut teilbar, und kann fein versponnen werden. Das Gewebe schließt wenig Luft ein. Es ist weitgehend flusenfrei, und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien. Leinen kann bis zu 35 Prozent Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Es tauscht diese gut mit der Umgebungsluft aus. Damit wirkt Leinen sowohl kühlend als auch trocken wärmend. Zugleich ist die Faser sehr reißfest, somit strapazierfähig und langlebig. Aufgrund seiner unelastischen Eigenschaften neigt Leinen jedoch zum Knittern.

Ebenso ist es Reibung gegenüber empfindlich. Beim Waschen sollte daher der Schongang gewählt werden. In der Handwäsche will Leinen nur gestaucht, nicht gerieben werden. Unempfindlich ist der Stoff wiederum gegenüber Waschlaugen und sämtlichen Waschmitteln, chemischer Reinigung und hohen Temperaturen. Gebügelt wird Leinen am besten noch etwas feucht, weil es trockene Hitze nicht mag. In den Wäschetrockner wird es deshalb besser nicht gegeben.

Nach wie vor kommt Leinen als Bezugsstoff für Bucheinbände zum Einsatz. Auch Schuhe und Taschen sind bisweilen aus Leinenstoff. Den Leinwänden der Kunstmaler leiht die Pflanze bis heute ihren Namen.

Das Anbaugebiet der Naturfaser Flachs erstreckt sich von den gemäßigten Breiten Europas bis zum Mittelmeergebiet. Er stellt keine besonderen Anforderungen an die Böden, mag jedoch nicht zu viel Feuchtigkeit und keine hohen Temperaturen. Die Fasern sind in den Stängeln zu finden. Flachs wird mit speziellen Maschinen gerauft, d. h. praktisch samt Wurzel aus dem Boden gerissen. Durch Mähen würden die Fasern zerstört werden. Die Flachspflanzen können bis zu 120 Zentimeter hoch werden.

Nach der Ernte werden die Leinpflanzen zum Trocknen gleich auf den Feldern aufgeschichtet. Dann folgt das Riffeln, die Entfernung der Kapseln, die das Leinöl geben. Anschließend wird das Stroh geröstet, d. h. die Stängel zersetzen sich, so dass sich die Fasern ablösen lassen. Später werden die Stängel geschwungen; es entsteht der gehechelte Flachs. Im Unterschied etwa zur Baumwollproduktion kommt die Leinfaserherstellung mir relativ geringem Einsatz von Chemikalien aus.

Halbleinen besteht zu mind. 40% aus Leinen (Flachs) und wird durch Baumwolle aufgefüllt. Reinleinen besteht vollständig aus Leinen. 

Reinleinen ist daher knittriger und gröber als das glänzend glatte Halbleinen. Leinenstoffe sind etwas im „Verruf“, da sie nicht so angenehm auf der liegen wie die Baumwollstoffe, gleichwohl man die vielen guten Eigenschaften des Leinen zu schätzen weiß. Gerade in warmen Regionen ist Reinleinen beliebt, weil der Stoff kühlt und wärmt (Aus der Umgebungsluft nimmt Leinen rund 35% an Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zum Eigenvolumen auf und gibt diese im Wechsel relativ schnell wieder ab). Außerdem wirkt er hemmend auf Bakterien.

So kann man schon sagen, dass mit Halbleinen der Versuch unternommen wird, den Tragekomfort des Baumwollstoffs mit den guten Eigenschaften des Leinens zu verbinden. Heraus kommt ein Stoff der Baumwolle etwas unverwüstlicher macht und den Komfort weitestgehend erhält. Ein Kompromiss, mit dem man in unseren Breitengraden gut leben kann. 

Kräftiges, baumwollenes oder halbleinenes Gewebe in grün-braunen Farben, bekannt auch als Jäger- oder Schilfleinen und wird i. d. Regel für Jagdbekleidung verwendet.

STYLISCH IN DER MODE, VON DER ÖKOINDUSTRIE WIEDERENTDECKT

Käseleinen, ein reines , zu 100 % aus Leinen bestehendes Gewebe, das synonym auch als Siebleinen bezeichnet wird, ist ein transparenter, in Netzstruktur gewebter Naturstoff. Sein geringes Gewicht (je nach Materialstärke bzw. Fadenanzahl um ca. 100 gr pro Quadratmeter) machte ihn zunächst in früheren Zeiten zu einem nützlichen Werkzeug in der Milch- und Käseproduktion. Das Gewebe ist lichtdurchlässig, halbtransparent, es wirkt rustikal und ist angenehm kräftig im Griff

FRÜHER EIN UNENTBEHRLICHER HELFER IN DER LANDWIRTSCHAFT

In der bäuerlichen Milch- und Käseindustrie wurde dieser Stoff früher traditionell zum Abseihen der Molke verwendet. Außerdem fand er zur Verpackung diverser Käsesorten sowie deren Transport Anwendung. In alternativen Lebensformen erlebt Käseleinen jedoch genau auf diesem sowie für einige andere haushälterische Zwecke ein Revival, so z. B. bei der ökologischen (Hausmacher-)Produktion von Quark und Ziegen- oder Schafskäse, der Verarbeitung von Früchten und Gemüsen zu Brei und Säften und bei ähnlichen Vorgängen, die der Herstellung hochwertiger Naturprodukte dienen..

AKTUELL EIN MODISCHER TREND

Käseleinen wird heute als Siebleinen in verschiedenen Formen und Farben z. B. für Wohnungseinrichtungen (hier als Polster- oder Gardinenstoff, für Tischwäsche etc.) angeboten, denn mittlerweile wurde das stabile und langlebige Material nicht nur für alternatives Lebensmittel-Handwerk, sondern auch für die Einrichtungs- und Bekleidungsmode wieder neu entdeckt. Die erhältlichen Farbtöne changieren von einem reinen Naturton über weiß bis zu rosa und blau. Auch die Fadenanzahl pro Zentimeter wird in verschiedenen Varianten je nach Zweck und gewünschter Optik des Stoffes angeboten, um so die Mustervielfalt zu erhöhen. Für anspruchsvolle Handarbeiten gibt es Siebleinen auch als „Zählstoff“ im Angebot. Unter dieser Bezeichnung dient er als Unterlage für kunstvolle Stickarbeiten.

Eine spannende Entwicklung in der sehr jungen und trendigen Damenmode repräsentieren Tunikakleider aus Siebleinen in folkloristischem Finish, in der sommerlichen Festivalmode schrille bunte Shorts aus Siebleinen oder einem zumindest hohen Anteil an diesem Material, sowie Skaterkleider aus Polyester, die die Struktur des klassischen Käseleinens als modisches Highlight nachbilden.

Bei Ramie handelt es sich um eine Naturfaser, die aus außergewöhnlich langen Bastfasern aus den Stängeln eines Brennnesselgewächses gewonnen wird. Ramie gehört zur Gruppe der Bastfasern. Die Pflanze Ramie wird auch Chinagras genannt. Der daraus erzeugte Stoff ist ein sehr hochwertiges Material, das auch unter der Bezeichnung Chinaleinen oder Grasleinen bekannt ist. Auch „Leinen des Orients“ ist ein Name dieses Stoffes, der zeigt, woher Ramie ursprünglich stammt. Es ist eine der ältesten Faserpflanzen der Welt und soll schon in ägyptischen Mumienbinden nachgewiesen worden sein, die aus der Zeit um 5.000 vor Christus stammen. In Europa ist dieser Stoff erst seit dem 18.Jahrhundert in Verwendung. Die Ramie-Fasern sind fein und schneeweiß und müssen nicht gebleicht werden. Ramie wird hauptsächlich in China, Indien, auf den Philippinen und in den USA angebaut. China, Indien und die Philippinen sind auch die Hauptverbraucher dieses Stoffes, der sehr strapazierfähig ist.

Ramie wirkt ähnlich wie Leinen und hat meist eine unregelmäßige Oberflächenstruktur. Es hat eine große Festigkeit, ist unelastisch und knittert daher relativ leicht. Auch eine hohe Reißfestigkeit ist eine der Eigenschaften von Ramie, das, beispielsweise mit Flachs zusammen, zu besonders hochwertigem Leinen versponnen wird. Auch gemeinsam mit Wolle, Seide oder Wildseide wird Ramie verarbeitet. Der schöne, matte Glanz ist ein weiterer Pluspunkt von Ramie. Der Glanz bleibt auch nach der Wäsche erhalten. Gerne werden Ramiefasern zur Veredelung von Baumwollgeweben verwendet. Stoffe aus oder mit Ramie fühlen sich kühl und luftig auf der Haut an.

Die Fasern sind schwer zu gewinnen, die Verarbeitung von Ramie ist aufwändiger als bei anderen Naturfasern. Sie sind auch nicht in großer Menge vorhanden, daher gehört dieses Material zu den teureren Stoffen. Ramie wird sehr oft pflanzengefärbt angeboten, was bei der Pflege und Wäsche berücksichtigt werden muss. Auch in Handstrickwolle wird Ramie gerne verwendet, wenn auch dort der matte, schöne Glanz gewünscht ist.

Reinleinen besteht zu 100 % aus Flachs, während Halbleinen aus mindestens 40 % Flachs und meist Baumwolle besteht. Halbleinen ist weicher, Reinleinen robuster und ursprünglicher.

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